„Bei mir gibt`s kein Weihnachten. Ich werde es verschlafen …“ Was für ein Weihnachtsmuffel, oder ?!
Natürlich gibt es die auch. Und das ist ja in Ordnung. Jeder darf mit diesen besonderen Tagen nach freiem Willen umgehen, wie er will.
Doch was ist mit den Menschen, die früher gerne Weihnachten gefeiert haben, die Familientreffen geniessen konnten und es als eine wertvolle Zeit betrachtet haben, die aber genau in dieser Zeit einen lieben Menschen gehen lassen mussten ? Die seither eine schmerzliche Verbindung mit dieser Zeit verbinden ?
Glaubt ihr, dass es gut ist so jemanden zu Weihnachten zu drängen ?
Lasst uns diese Thematik mal näher betrachten:
Wenn ich da von mir ausgehe ….. Meine Karin ging am Nikolaustag – und egal ob meine kids jetzt noch die Stiefel zu diesem Brauch bereit stellen oder nicht, jeden Nikolaustag werde ich mich an die Abläufe in jener Nacht erinnern und – die ersten Male fiel mir das verdammt schwer ! Das darauffolgende Weihnachten ist sogar ziemlich verdrängt in meinen Erinnerungen, obwohl oder gerade weil wir es „gefeiert“ haben. Mit einigen liebgewonnenen Ritualen aber neuer Konstellation.
Auch dieses Jahr wird es ein Weihnachten sein, dass anders ist. Mein Papa war zwar bereits letztes Jahr nicht mehr dabei, weil er aufgrund seiner Demenz die Feiertage im Heim verbrachte – doch dieses Jahr können wir auch ihn nur noch im Herzen besuchen (und in den vielen Geschichten, die mein Bruder hoffentlich von ihm erzählen wird).
Es ist traurig genug, einen lieben Menschen ziehen lassen zu müssen – oftmals ist der Schmerz umso mehr, je schöner die bestimmte Zeit vorher mit diesem war. Denn es gibt viele solche „Weihnachten“ über das Jahr verteilt. Sie heissen Jahrestag, Urlaubszeit oder Fronleichnam …
Wie wäre es einem Betroffenen einfach seinen Rückzug zu erlauben oder ihm aufmerksam zuzuhören, wie es ihm damit geht ? – Vielleicht hilfreicher als auf die besinnliche / fröhliche Weihnachtszeit zu pochen…
Müssen die Menschen solche Verluste nach einer bestimmten Zeit einfach wegstecken können ? Ist die Feier die „beste Medizin“ oder wie kann man Betroffene unterstützen ? Könnt ihr euch vorstellen, dass Weihnachten für diese Betroffenen wieder ein freudiges Fest werden kann ?
Mit diesen Fragen, und denen die sich NACH der akuten Trauer abspielen, haben wir uns bei Heilsam Trauern beschäftigt und Abläufe zur Trauerbewältigung entwickelt.
Eine Herangehensweise die Gefühle zu wandeln, ohne loslassen zu müssen um MIT der Trauer das eigene Leben zu gestalten, anstatt IN der Trauer ausgeliefert zu sein !
Gerne gebe ich weitere Infos dazu bzw. könnt ihr auf unserer homepage erhalten.
Herzensgrüsse,
Matthias