Worauf richtest DU deine Antennen aus ?

Ist das perfekte Ergebnis ein "must have" ?

Sehr lange habe ich in meinem Beruf als Bestatter danach geschaut alles zu verbessern, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Immer noch ein bischen Anderes und Neues mit einfließen zu lassen. Sachlich und fachlich war es auch Dank meines Mitarbeiters zu einem gewissen Punkt nahezu perfekt. Dennoch hat es sich nie richtig rund angefühlt – spätestens nach der privaten Erfahrung durch den Tod von Karin, meiner Frau im Dezember 2018. Der berufliche Fokus lag immer darauf den trauernden Hinterbliebenen durch Organisation und Tun die bestmögliche Unterstützung zu bieten. Im Umkehrschluss hieß das aber auch: Funktionieren, funktionieren, funktionieren … dabei kam oft zu kurz, die Menschen wirklich in ihrer Trauer zu erfassen und Ihnen durch Aufmerksamkeit zu helfen.

 

 

Richten wir unsere Antennen häufig zu sehr nach äusseren Vorgaben aus ? – Oder gar ständig ???

Wie ist es in der Trauer ? – Als Bestatter habe ich oft Fragen gestellt bekommen ähnlich: „Muss ich wirklich ein Jahr lang trauern und schwarze Kleidung tragen ?“ oder „Darf ich eigentlich lachen?“

Gerade in Trauerphasen beim Verlust eines Menschen gibt es augenscheinlich verbreitet immernoch schematische Prägungen, die uns von individuell gelebter und dadurch heilsamer Trauer abhalten.

 

Lasst uns gerade die Trauer so individuell wie jeder von uns ist anschauen, um zu erfahren wie wichtig und wohltuend es ist diese zu durchleben. Ist es deshalb nicht lohnenswert, die Antennen auf das eigene Bedürfnis auszurichten ?! Und wenn sie auf das Außen gerichtet sind, doch wenigstens auf unseren Mitmenschen/ einen Trauernden, um zu begreifen, wie es ihm gerade ergeht. Ohne vorgefertigte Handlungsempfehlungen.

Dann kann heilsame Trauerbewältigung beginnen.

 

 

Herzensgrüsse, Matthias

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